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Carina Bartsch Interview




Im November 2014 habe ich mit Carina Bartsch dieses Interview geführt. Erschienen ist es in der siebten Ausgabe des HWMagazin (ungarisches online Büchermagazine). Auf deutsch nachlesen kann man es hier. Viel Spaß und liebe Grüße

~ Leila


Carina Bartsch die Autorin von Kirschroter Sommer, Türkisgrüner Winter und Dreimal Liebe, ist sehr erfolgreich, dabei aber immer noch sehr verbunden mit ihren Fans. Viele lieben ihre Bücher, auch ich schwärme von ihnen.

Ich bin sehr glücklich, Carina, dass ich dieses Interview mit dir führen darf. 

Herzlichen Dank dafür!



Du hast mehr als 5000 Fans auf deiner Facebook-Seite. Deine Bücher, Kirschroter Sommer (KS) und Türkisgrüner Winter (TW), sind sehr beliebt. Im Sommer sind sie auf englisch erschienen, im Herbst KS auf ungarisch. Hast du die Anfrage vom Verlag bekommen und wie gefällt dir das ungarische Cover?

Es ist viel passiert seit 2011, als ich meine Bücher, nach zahlreichen deutschen Verlagsabsagen, schließlich in meinem eigenen Verlag, dem Schandtaten Verlag, veröffentlicht habe. Der Erfolg, der sich 9, fast 10 Monate später einstellte, war in keiner Weise zu erwarten gewesen. Manchmal überrascht einen das Leben auf sehr angenehme Art. Ich hätte nie gedacht, dass sich mein Lebenstraum, Schriftsteller zu sein, eines Tages auf diese Weise erfüllen würde.

Dass meine Bücher inzwischen sogar in verschiedene Sprachen übersetzt wurden und werden, daran hätte ich vor ein paar Jahren nicht einmal zu denken gewagt. Und daran, dass ausländischen Verlage sogar auf mich zukommen, schon gleich zweimal nicht. Aber genauso war es gekommen.

Das ungarische Cover ist dem deutschen Cover sehr ähnlich gehalten, lediglich der Mann auf der Frontseite wurde ausgetauscht. Wenn ich ganz ehrlich bin, gefällt mir die Stimmung auf dem deutschen Cover besser, da die Ausstrahlung des Mannes, seiner Körpersprache etc. bei der ungarischen Cover-Version einen anderen, viel erotischeren Inhalt vermuten lässt. Es gibt zwar durchaus eine sexuelle Spannung zwischen Emely und Elyas in der Geschichte (wie das bei Gefühlen eben so ist), jedoch handelt es sich um eine Liebesgeschichte und nicht um einen Erotikroman.
„Hässlich” finde ich das ungarische Cover aber nicht. Der Verlag wird sich sicher etwas dabei gedacht haben, warum der Mann auf dem Cover ausgetauscht wurde. Daher verlasse ich mich darauf, dass die schon wissen, was sie tun. 


War es schwer KS und TW zu schreiben und wie ist die Story entstanden?

Mal ging mir alles ganz einfach von der Hand, mal war jedes einzelne Wort eine Qual. So ergeht es mir bei all meinen Geschichten, Schreiben kann eine äußerst frustrierende Angelegenheit sein. Die unzähligen Male, in denen ich das Manuskript am liebsten gegen die Wand geklatscht hätte, kann ich nicht mehr zählen. Zumal das Schreiben an sich nur der halbe Prozess ist, denn kaum bin ich fertig, geht das Überarbeiten los. Und das mehrmals. KS und TW haben ingesamt 1000 Buchseiten, was schon mehr als genug ist – beim Schreiben und Überarbeiten fühlt es sich aber mindestens wie 10.000 Seiten an. Und niemals habe ich das Gefühl: So, jetzt ist das Buch gut, fertig! Ganz im Gegenteil, es gibt immer Sachen, die ich hätte besser machen können, ich bin immer unzufrieden. Einerseits frisst mich das auf, andererseits wird jedes neue Buch dadurch zu einer Herausforderung.


Welchen Charakter magst du am liebsten bei KS und TW?

Was für eine schwere Frage ... Egal wie lange ich darüber nachdenke, ich kann keine Entscheidung treffen. Ich mag jede Person auf ihre Weise, habe viel Zeit mit ihr verbracht (Jahre), mit ihr gelitten, mit ihr gelacht, ihre Gedanken gedacht und ihre Emotionen gefühlt. Jeder Charakter, den ich je erfunden habe, ist ein Teil von meinem Leben geworden.


KS und TW sind eigentlich abgeschlossen und lassen trotzdem Platz für Fragen. Planst du irgendwann einen dritten Teil zu schreiben, vielleicht sogar ein ganzes Buch aus Elyas seiner Sicht?

Das ist wohl die Frage, die mir in den letzten Jahren am meisten gestellt wurde, und ich wünsche mir jedes einzelne Mal, dass ich doch endlich eine glasklare Auskunft darüber geben könnte. So ist es aber leider nicht. Eigentlich könnte man logisch argumentieren: Die Bücher sind wahnsinnig erfolgreich, also überleg nicht, sondern schreib einen 3. Teil! Aber ganz so logisch finde ich diese Argumentation nicht, denn mal ehrlich, wie viele Bücher wurden schon aus eben jenem Grund bis zum bitteren Ende ausgeschlachtet? Dafür liegen mir meine Geschichten viel zu sehr am Herzen. Ich möchte nur eine Fortsetzung schreiben, wenn ich wirklich noch genug über Emely und Elyas erzählen kann. Ideen sind zwar vielzählig vorhanden, dennoch fällt es mir schwer, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Ich bin unsicher, ob die Ideen gut genug sind. Zudem wurde der Drang immer größer, erst einmal etwas Neues zu schreiben, schließlich gibt es in meinem Kopf so viele andere Charaktere und Geschichten, die seit Ewigkeiten darauf warten, endlich zu Papier gebracht zu werden. Und genau diesem Drang habe ich nachgegeben und einen neuen Roman begonnen. Beim Schreiben muss ich einfach auf mein Herz hören. Und wie und ob es mit Emely und Elyas weitergeht, wird es mir zu gegebener Zeit verraten.

Versprechen kann ich jedoch, dass es, egal wie die Entscheidung ausfallen wird, noch einmal etwas von Emely und Elyas zu lesen gibt, sei es in einem Bonus oder auf andere Art und Weise, die ich mir noch ausdenken werde. Das kann aber natürlich erst passieren, wenn die Entscheidung gefallen ist.

Bis dahin wünsche ich mir von Herzen, dass meine Leser auch meinen neuen Geschichten eine Chance geben werden. Ich schreibe sie mit derselben Leidenschaft wie Kirschroter Sommer und Türkisgrüner Winter, das verspreche ich.


Von wo nimmst du die Ideen zu deinen Geschichten?

Das ist ganz unterschiedlich. Manchmal kommt die Inspiration vom Leben, von Gegebenheiten, manchmal überkommt mich etwas ohne ersichtlichen Grund, manchmal lese ich ein Buch, das mir nicht gefällt, und schöpfe genau daraus unzählige Ideen, manchmal inspirieren mich sogar eigene, ältere Geschichten von mir, manchmal sind es klitzekleine Momente, die ich aus der Ferne beobachte und die, als würde sich ein Schalter in meinem Kopf umlegen, plötzlich einen Film vor meinen geistigen Auge abspielen lassen. Ich sehe etwas, ich höre etwas, und dann kommt eins zum anderen. 


Letztes Jahr haben wir Fans, von dir zum Weihnachten ein sehr tolles Geschenk bekommen, ein ganzes Kapitel aus der Sicht von Elyas. 
Dürfen sich die Fans dieses Jahr auf etwas ähnliches freuen?

Ja, dürfen sie! Auf meiner deutschen Facebook-Seite zu Kirschroter Sommer habe ich es bereits ankündigt. Was genau es sein wird, habe ich noch nicht verraten, aber ich sage schon mal so viel: Es wird etwas zu lesen geben und zudem werde ich von mir persönlich bestückte Weihnachtspakete verlosen.


Wolltest du immer Autorin werden, oder wie bist du auf die Idee gekommen, Geschichten zu schreiben?

So weit ich mich zurückerinnern kann, habe ich schon immer Geschichten im Kopf gesponnen. Allerdings bin ich nie auf die Idee gekommen, sie aufzuschreiben – warum kann ich nicht beantworten, schließlich wäre das sehr naheliegend gewesen. Ich verstehe es selbst nicht.

Ich habe in meinem Leben immer nach etwas gesucht, das ich tun möchte, das ich wirklich von ganzem Herzen tun möchte. Einen Beruf zu wählen, der mir keinen Spaß macht, nur damit ich über die Runden komme, ist nie eine Option für mich gewesen. Ich brauche Überzeugung für das, was ich tue. Und genau diese Überzeugung fand ich schließlich mit Anfang 20, als ich durch einen blöden Zufall meine erste Kurzgeschichte verfasste. Plötzlich wusste ich, das ist es! Das ist das, was ich im Leben tun möchte! Es ist wahrlich kein leichter Beruf, dennoch würde ich ihn mit keinem anderen auf der Welt tauschen wollen.


Inwiefern beeinflussen dich negative Rezensionen und Kritik und liest du überhaupt Rezensionen über deine Bücher? 

Als ich noch gänzlich unbekannt war und meine Geschichten nur für die Schublade schrieb, habe ich mir immer Kritik von Aussenstehenden gewünscht, weil ich sie als etwas äußerst Wertvolles erachtet habe: Schließlich will ich mich als Autor stetig verbessern.

Heutzutage kann ich sagen, dass ich eine etwas naive Vorstellung von Kritik hatte. Leider schaffen es nur wenige „Kritiker” einen konstruktiven Ton zu treffen, und die, die es schaffen, kritisieren oftmals etwas, was andere wiederum toll fanden. Und wer sagt mir jetzt, wer von beiden recht hat?

Letzten Endes ist jede Meinung subjektiv, das Ergebnis aus eigenen Erfahrungen und Erlebnissen. Ich zweifel sogar an, dass Objektivität auf der Welt überhaupt existieren kann.

Ich stelle mir beim Schreiben tausendmal die Frage, warum ich was aus welchem Grund schreibe/ geschrieben habe. Nichts in meinen Büchern passiert „einfach so”, ohne dass ich es nicht eine halbe Ewigkeit überdacht hätte. Dadurch bin ich selbst mein größter Kritiker. Und gleichzeitig diejenige Person, auf die ich am meisten hören muss. Ich kann kein Buch schreiben mit der Intention, es möglichst allen Menschen recht zu machen. Was ohnehin nicht funktioniert, denn das Buch, das allen Menschen gefällt, existiert nicht und wird auch niemals existieren.

Eine große Hilfe sind mir hierbei auch enge Freunde, die als erstes meine Geschichten zu lesen bekommen und offen und ehrlich Kritik äußern.


Letztes Jahr ist Dreimal Liebe erschienen, bestehend aus drei Kurzgeschichten. Woran arbeitest du momentan und weißt du schon, wann es ungefähr erscheinen soll?

Derzeit schreibe ich an meinem neuen Roman, ein Buch, das nichts mit KS oder TW zutun hat. Etwas völlig Neues sozusagen. Ein Datum für die Fertigstellung habe ich nicht geplant, ich möchte ungern etwas unter Zeitdruck verfassen, was ich mit mehr Zeit vielleicht besser hinbekommen hätte. Darum geht es schließlich: Das Buch soll gut werden.

Ich hoffe allerdings, dass ich es innerhalb des Jahres 2015 beenden werde, zumindest wäre das wünschenswert und so langsam mal an der Zeit.


Du hast sehr viele Fans und bekommst bestimmt jeden Tag viele Mails und Nachrichten. Wie gehst du damit um?

Die Vielzahl ist tatsächlich Wahnsinn. Ich glaube, meine Postfächer gehören zu den wenigen, die tatsächlich mehr echte Mails als Spam bekommen :’) Das geht nun schon seit über zwei Jahren so. Ich hatte oft den Gedanken, dass es allmählich weniger werden müsste, aber bisher ist das nicht eingetreten. Ich weiß nicht, ob es normal ist, dass so viele Menschen (teilweise seitenlange) Briefe an Autoren schreiben, aber ich sehe es als etwas ganz Besonderes an und freue mich über jede einzelne Nachricht. Es gehört inzwischen zu meinem festen Tagesablauf, täglich mindestens zwei bis drei Stunden auf sämtliche Leser-Mails zu antworten. Und trotzdem ... trotzdem komme ich einfach nicht nach. Die Inhalte berühren mich jedes Mal aufs Neue, es ist unbezahlbar, solch schöne Worte über meine Leidenschaft lesen zu dürfen und welche Gefühle sie beim Leser ausgelöst hat. Verkaufszahlen sind das eine, aber noch viel wichtiger ist es mir, dass ich es mit dem Inhalt schaffe zu begeistern. Geschichten muss man nicht nur lesen, sondern spüren – das ist immmer ein sehr wichtige Voraussetzung für mich beim Schreiben. Und wenn genau das bei meinen Büchern geklappt hat ... Ja, was will ich mehr? Das macht mich zu einer sehr glücklichen Autorin.


Du hast auch deinen eigenen Verlag (Schandtaten Verlag) gegründet, gab es dafür einen Grund?

Mir gefiel die Idee schon immer, einen eigenen Verlag zu haben, selbst mein eigener Chef zu sein, nicht das schreiben zu müssen, was ich schreiben soll, sondern einzig und allein das, was ich will. Allerdings hatte ich wahnsinnig großen Respekt vor einer Verlagsgründung, schließlich sollte sie, wenn ich diesen Weg gehe, professionell sein, und da ich keinerlei Vorerfahrung im Verlagswesen hatte, traute ich mir das anfangs nicht wirklich zu.

Also ging ich erst einmal den traditonellen Weg, schickte mein Manuskript an unzählige Verlage. Das Ergebnis war immer dasselbe: Ich bekam mein Manuskript, in Begleitung einer Standardabsage, wie frisch aus dem Drucker zurück. Größtenteils wurde sich nicht einmal die Mühe gemacht, überhaupt einen Blick hineinzuwerfen. Es war wie ein Kampf gegen Windmühlen. Ich hatte weder einen bekannten Namen noch Kontakte, sodass sich niemand für mein Geschriebenes interessierte.

Was also tun? Mir gefiel diese Vorgehensweise der Verlage nicht, ich betrachte Schreiben aus einem sehr ideelen Standpunkt heraus, es sollte um die Geschichte und die Schreibweise gehen, nicht darum, ob ich schon einmal durch irgendwelche Talkshows getingelt bin oder nicht.

Am Ende waren es genau diese unpersönlichen Absagen, die mir den Mut gaben, meinen eigenen Verlag zu gründen. Und es war das beste, was ich je hätte tun können.


Wie sieht dein momentaner Tagesablauf aus und was machst du gerne in deiner Freizeit?

Freizeit ist in den letzten Jahren leider wahnsinnig zu kurz gekommen. Das ist der Nachteil, wenn man einen eigenen Verlag besitzt, denn die Arbeit wird jeden Tag mehr statt weniger. Und meinen neuen Roman will ich gleichzeitig ja auch noch irgendwie schreiben, was allein schon sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Es ist manchmal sehr schwierg, alles unter einen Hut zu bekommen. Zumal ich einer diesen furchtbaren „Am liebsten selbermachen”-Menschen bin, weswegen es mir unheimlich schwer fällt, auch mal Dinge aus der Hand zu geben.

In meiner Freizeit schaue ich gerne Serien und Filme, lese Bücher und eBooks, stöbere mich von vorne bis hinten durchs Internet und wieder zurück, telefoniere viel, kümmere mich um den Hund meiner Eltern, der mindestens genauso sehr mein Hund geworden ist und sich, trotz vieler Krankheiten, hartnäckig durchs Leben kämpft, sodass er inzwischen 14 einviertel Lebensjahre vorweisen kann, und treffe mich mit Freunden, sitze mit ihnen zuhause oder in Bars, philosophiere mit ihnen stundenlang über Gott und die Welt oder muss so viel mit ihnen lachen, dass ich mit Bauch- und Kieferschmerzen nach Hause gehe.


Weihnachten steht vor der Tür, wie verbringst du die Feiertage?

Ich bin kein gläubiger Mensch, aber was hat das heutige Weihnachten schon noch mit Glauben zu tun. Weihnachten ist bei uns ein reines Familienfest und im Kreise derer verbringe ich es auch. Mit viel Glück macht mein Vater wieder Feuerzangenbowle (lecker!) und im Anschluss wird meine Mutter überglücklich sein, dass er die Bude damit nicht abgefackelt hat.


Ich vermute, deine Bücher werden auch in Ungarn erfolgreich sein. Was möchtest du deinen ungarischen Fans sagen?

Dass ich mir von Herzen wünsche, euch mit meinen Geschichten zu berühren, dass ihr beim Lesen dasselbe empfindet wie die Hauptprotagonistin Emely, dass ihr eintaucht in die Bücher und erst auf der letzten Seite wieder auftaucht. Und dass es mich hoffentlich irgendwann einmal nach Ungarn verschlägt, sodass ich euch persönlich kennenlernen darf.


Vielen Lieben Dank für das Interview und besinnliche Weihnachtstage für dich und deine Liebsten, liebe Carina




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Jó olvasást!

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